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Es ist Zeit hinzuschauen

"Ich hätte nie gedacht, dass ich Jahrzehnte später noch einmal dort hinschaue." sagt die Frau mit mittlerweile ruhiger Stimme. Sie ist heute einen "langen Weg" gegangen mit mir an ihrer Seite.

 

Als die Frau heute meine Praxis betrat, ahnte Sie noch nicht, was sich zeigen wird. Nie hätte Sie damit gerechnet, dass ihr Anliegen "ihrem ewigen bedrückenden Thema endlich ein Ende zu setzen" sich in diese Richtung drehen würde...

 

Ein Schicksalsschlag, der alles veränderte – und der Mut, heute hinzuschauen

Als sie zum ersten Mal zu mir kam, war da dieser feine, leise Ton in ihrer Stimme. Sie sprach ruhig, fast sachlich, und erzählte mir von einem Ereignis in ihrer Kindheit. Als kleines Mädchen musste Sie eine Erfahrung machen, die niemand erleben will. Ein Ereignis, das immer wieder geschah und ihr Leben bis heute prägt. 

 

Sie war damals ein kleines Mädchen. Viel zu jung, um zu verstehen, was da gerade passierte und wie sehr dies alles verändern würde.

Heute, Jahrzehnte später, steht sie bei mir. Vor dem Systembrett.

 

Sie beschreibt zum allerersten Mal im Detail, was damals geschehen ist.
Und sofort überspringt Sie mit einer Geschwindigkeit all die Themen, um dem Ganzen auszuweichen und nicht hinzuschauen. Es ist ihr gar nicht bewusst, was Sie in diesem Moment macht. Sie spricht von "Vision, Wünschen und Zukunftsplänen" und gleichzeitig erzählt Sie, dass Sie immer wieder in die selben Geschichten abdriftet. Geschichten von Schwere. Geschichten von Leid. Geschichten von jahrzehntelangem Frust. 

 

Doch zugleich spürt sie: Es ist Zeit hinzuschauen. "Ich möchte nicht immer wieder in die selben Muster geraten." sagt Sie mit überzeugter Stimme und schaut mich sicher und bestimmt an. "Ich bin bereit, heute alles anzuschauen, was es benötigt, um endlich in Frieden weiterzugehen."

Sie ist bereit nicht nur mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen hinzuschauen und hinzuspüren. 
Dahin, wo es weh tut. Dahin, wo es noch unberührt geblieben ist.

 

Heute sagt Sie: „Ich hab schon so viel gemacht in den letzten Jahrzehnten. Und doch veränderte sich bisher nichts.“


Was sich nie verändert hat, war das kleine Mädchen in ihr – das auf diesen einen Moment gewartet hat:
Den Moment, gesehen zu werden. Mit allem, was war. Und allem, was nie gesagt werden konnte.

Hinschauen heißt nicht, dort zu bleiben

Es heißt: anerkennen, was war.
Es heißt: dem Schmerz einen Platz geben, damit er sich nicht mehr still und heimlich ausbreitet.
Es heißt: den Umgang damit verändern – nicht die Vergangenheit auslöschen, sondern sich selbst neu begegnen.

 

Viele Menschen tragen alte Geschichten in sich.
Oft gut verpackt, versteckt hinter dem Alltag, hinter „Ich komme schon zurecht“ oder „Es war ja nicht so schlimm“.

 

Doch das Körpergedächtnis, das Herz, das Unterbewusstsein – sie vergessen nichts.
Und manchmal – viele Jahre, viele Jahrzehnte später – kommt der Moment, in dem du spürst:

"Jetzt. Jetzt bin ich bereit."

Vielleicht ist es jetzt deine Zeit

Wenn du merkst, dass in dir noch etwas Unausgesprochenes lebt –
etwas, das gesehen werden möchte,
etwas, das du so lange weggeschoben hast,
dann lade ich dich ein:

 

Du musst nicht allein hinschauen.

In meinen Einzelbegegnungen begleite ich dich in deinem Tempo, mit viel Raum für das, was da ist.
Oder du findest in der monatlichen Aufstellungsgruppe einen geschützten Rahmen, um deinen Weg gemeinsam mit anderen zu gehen – gehalten, gesehen, gestärkt.

 

Schreib mir gerne, wenn du spürst: Es ist Zeit.

info@spuerdi.at         oder fülle das Kontaktformular aus. 

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